Jobs gibt es, die kämen mir nie ins Haus...
Rebenwanderin - 16. Jan, 23:46
so kommt es mir vor, wenn ich daran denke, was vor einem Jahr war.
Gestern vor einem Jahr hatte ich einen Termin beim Anästhesisten in der Klinik, in welcher mein geplanter Kaiserschnitt stattfinden sollte. Scheiss KS. Aber nach einer Risiskoschwangerschaft (uterus bicornis mit großem Risiko einer späten Fehl-, bzw. viel zu frühen Frühgeburt), die dazu kritisch mit Blutungen begann, war die Aussicht auf einen KS eher Nebensache...
Das einzige Problem, welches sich für mich darstellte, war die Sache mit dem GEPLANTEN ET und der PDA.
Ich wollte auf keinen Fall mein Würmchen früher holen lassen, als daß es von alleine wollte. Sprich, erst wenn ich Wehen habe.
Die Ärzte in der Uniklinik sagten in der 9. Woche, daß unser Würmchen auf jeden Fall nicht vor der 30.Woche kommen sollte. Erstes Aufatmen, als diese dann Ende November hinter uns lag. Zweites Aufatmen, als das Elterngeld gesichert war und dann nur noch Bammel vor der PDA.
Damit im Fall der Fälle schon mal alle Formalitäten geklärt und Unterschriften über Risiken etc, geleistet waren, hatte ich also diesen Besprechungstermin mit dem Narkose CA.
Ich fragte ihn, was er denn meinte, ob das Risiko für dieses grauenhafte Nadelindiewirbelsäulestechen höher sei, wenn ich mit Wehen käme. Er sagt mit einem verschmitzten Lächeln: "Naja, wenn wir in Ruhe arbeiten können, ist es für Sie besser und für das Kind auch." Wusch!!! Und nu??????
Die folgende Nacht träumte ich von riesengroßen Nadeln, die ganz schrecklich wehtaten. Mein damals Noch-Freund rat mir, doch einen Termin in der Klinik für den KS zu machen. Ja super, und die Nacht davor dreh' ich dann mal kurz durch, weil ich weiß, daß ich diese Folter über mich ergehen lassen muß??? Nein!.............brodel,brodel........ also gut! Ich machte einen Termin, der 10 Tage später - 1Woche vor dem ET- stattfinden sollte.
An diesem Tag fühlte ich mich unglaublich erleichtert. Trotz meiner Wampe, meiner Ischiasprobleme und meiner von Wassser aufgedunsenen Marshmellowhände, entwickelte ich an diesem Tag Energien, wie ich sie in den letzten Monaten nicht mehr hatte und machte einen Großputz (das müsste manch erfahrener Muttter ein Grinsen über die Lippen bringen).
Am Abend noch schön in die Wanne, Beine rasieren und entspannen.
Am nächsten Morgen, gegen 8 Uhr wachte ich auf, mit den Worten: "Ich glaube, ich hab' Wehen." Nachdem mein Freund nicht so recht wußte was tun, ging er erstmal Brötchen holen und entschied sich, nicht zur Arbeit zu gehen.
Als er zurückkam, bat er mich, in der Klinik anzurufen, da einem im Geburtsvorbereitungskurs ja keiner sagt, wann man sich auf den Weg zur Entbindung begeben soll, wenn ein KS geplant ist und die Wehen einsetzen. Ich aber entschied, erst einmal zu duschen.
Anschließend rief ich in der Klinik an und fragte. Die Antwort:" Wie wär's, wenn Sie sich mal auf den Weg machen??" OH!! Echt??? Jetzt schon???
Also gut, Tasche ins Auto und los.
Im Kreißsaal wurden wir von einer supernettenlieben Hebamme empfangen. Als dann noch der OA meines Vertrauens (ich kannte ihn von einem anderen Klinikaufenthalt) den Raum betrat, war ich doch sehr erleichtert. Zehn Minuten später erkläte der Doc uns, daß wir spätestens in einer Stunde Eltern sein werden. Waaaaas? Sooooooo schnell? Oh gott!! Mein Gatte ging daraufhin erstmal schnell frühstücken (das hatte er in weiser Voraussicht - naja, habe ich es ihm nicht empfohlen?:)- mitgenommen und im Campingbus geparkt).
Und dann ging alles ganz schnell. Sexy OP-Kleidung anziehen, wiederlich ekligen Katheter gelegt bekommen, Infusionsnadel in den Handrücken gestochen und die Hebamme nach etwas zum Beruhigen gefragt. Ich hatte soooo höllische Angst vor der PDA. Da bewegte sich mein Bett auch schon in Richtung OP. Da heraus kam, ein weiterer Stein fiel mir vom Herzen: der nette und sehr vertrauenswerweckende CA der Anästhesie. "Hallo Frau Rebenwanderin!" "Tja, so schnell sieht man sich wieder!" (..)
Rebenwanderin - 16. Jan, 15:06