Freitag, 24. August 2007

Teil Nummero Vier

Vorneweg muß ich mal erklären, daß es in Schweden total easy ist sich von Süden nach Norden zu bewegen und umgekehrt. Die Hauptverkehrsroute ist die "45", die geht von oben bis runter und andersrum. Ich selbst bin diese Strecke nun zum vierten Mal gefahren, mein Mann zum fünften Mal (eigentlich doppelt so oft, wenn man die Rückfahrt mitrechnet..).
Da man eigentlich immer nur geradeaus fahren muß, wurde ich als Navigator nicht gebraucht. Und da ich die Gegend ja schon kenne (von der 45 aus ist sie jetzt auch nicht sooooo sensationell, als daß man sie sich zum X-ten Male anschauen muß), widmete ich mich gierig Frank Schätzings "Lautlos".
Der Pilot neben mir fragte mich dann irgendwann, wie der See hier neben uns heißt, an dem wir seit mehreren Kilometern entlangfuhren - er fragt ständig nach Fluß- und See-Namen, alte Anglerkrankheit. Schlimmer ist nur, daß er sie sich auch noch merken kann.
Ich konnte den See auf der Karte nicht entdecken, da ich erstens keine Ahnung hatte, wo wir waren (ich befand mich derzeit in Köln bei Schätzings Terroristen) und zweitens unsere Karte so klein, oder sagt man groß?, war, daß nur wenige Seen eingezeichnet waren. Mein Herzblatt wunderte sich immer wieder über sich selbst, daß er diverse Landschaftsabschnitte bisher nie zur Kenntnis genommen hatte.
Irgendwann machten wir dann auch ein kleines Würmchen-Fütter-Mich-Päuschen an einem sehr idyllischen Plätzchen bei Sonnenschein, kaum Moskiotos und wundersamer Weise kaum Verkehr. Obwohl auf der 45 immer viel los ist.
Schweden-Fehmarn-08-07-021
Wir fuhren also weiter.
Irgendwann machte das Würmchen Theater, also begab ich mich nach hinten, um Jan zu bespaßen. Da er gar nicht mehr wollte, nahm ich ihn (ich böse verantwortungslose Mutter, ich) aus dem Maxi Cosi. Da die Strecke doch sehr holprig war, flogen wir beide da hinten wie auf einem Trampolin hoch und runter. Ich bat den papa und Ehemann, doch langsamer zu fahren. Aber es wurde nicht besser.
Ja sage mal, so schlimm habe ich die Straße gar nicht in Erinnerung.

Plötzlich endete diese Straße in einen Schotterweg.......!!!!!!!!!!

Nach langem Bestaunen der Straßenkarte stellten wir fest, daß wir ca. 100km gen Westen Richtung Norwegen gefahren sind und diese Straße im Gebirge endet - welches wir bereits schon über 1000m erklommen hatten.
Das war ja wohl echt der Oberhammer. Wir sind ganz schöne Pappnasen. Wundern uns da ne Stunde lang über alles Mögliche und blicken nicht, daß wir komplett falsch gefahren sind.
Das wird ja wohl nix mit Etappenziel "Mora". Wir konnten auch nicht wirklich abkürzen, um auf unsere ursprüngliche Strecke zu gelangen.

Am frühen Abend entschlossen wir dann einem Schild zu folgen, um auf einem Campingplatz zu nächtigen. Nach 5 km Schotterpiste erkannten wir einen alten Bekannten: Vor zwei Jahren schon waren wir auf diesem äußerst netten Platz, mit noch viel netteren Besitzern gelandet (allerdings von der anderen Seite aus). Ach, das war wie nach Hause kommen an diesem Tag. Und dann schien auch noch die Sonne.
Zum Abendessen nahmen wir uns Raclette vor: Kartoffels, Ananas, Zwiebeli, Knobi, Tomatoes und Pilzli. Wie immer (das ist KEIN Witz) machte sich der Herr des Hauses ans Kochen. Die erste Ladung war schon mega lecker. Die zweite schmorte schon in der Pfanne. Äh, ich meine, sollte schmoren. Wie, das Gas ist aus??? Na klasse, mitten im Essen. Nach Frustgemotze hoch drei und Rumgepampe hoch zehn lief ich mit der Pfanne ins Küchengebäude und brutzelte dort das Raclette.
Abend gerettet.
Am nächsten Morgen beschlossen wir, noch eine kleine (10km) Wanderung zu machen, bevor wir weiterfahren. Wir fanden eine Beschreibung zu einem Wanderweg, "Wolfspfad" genannt. Das hörte sich echt gut an. Mitten durch den Wald, bei herrlichem Wetter*. Aber wo war denn plötzlich der Wald??? Haaallloooo Waaahaald! Da hat der Möbelschwede ganz schön gewütet. Mmmh, so liefen wir durch eine triste, tote, mondlanschaftähnliche Baumwüste.
Weiter die Fahrt, ab in die nächstgrößere Stadt, Gas kaufen. Gas bekommt man in Schweden an jeder Tanke, also kein Problem....dachten wir.......


*ist eigentlich schon jemandem aufgefallen, wie sich das Wetter veränderte, nachdem wir die Rückreise antraten????

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